STATION 03: NATURPARK NORDVOGESEN


STATION 03: NORDVOGESEN

Best of Wandern Testcenter Nordvogesen
Tourist-Information Pays de Bitche

2 avenue du Général de Gaulle
F-57230 BITCHE
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NORDVOGESEN – GESCHICHTE ZUM ANFASSEN


Der Naturpark Nordvogesen liegt im äußersten Osten Frankreichs und grenzt an den Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz. Um einen guten Eindruck von der Region zu erhalten, empfehlen wir die Stadt Bitche als Ausgangspunkt für Tagestouren in die Umgebung, in das sogenannte "Bitcherland".

Auf einem großen Sandsteinfelsen überragt die beeindruckende Zitadelle aus dem 17. Jahrhundert die Stadt Bitche und bietet einen eindrucksvollen Blick auf die Nordvogesen. Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich die Maginot-Linie. Die nach dem französischen Kriegsminister André Maginot benannte, befestigte Verteidigungslinie zu Belgien, Luxemburg, Deutschland und Italien wurde zwischen 1930 und 1940 erbaut und erstreckt sich über mehr als 1.000 Kilometer Länge. Pioniere und militärische Arbeiter bauten tausende Bunker entlang der Grenze. In der Nähe von Bitche entstanden zwei große Artillerie-Einheiten. Eine davon ist der Simserhof, eine der größten Festungsanlagen der gesamten Maginot-Linie. Das weitgehend unberührte Bitcherland ist eine abwechslungsreiche, von waldigen Hügeln geprägte Landschaft, die von Burg- und Festungsanlagen durchzogen ist. Sie ist ideal für Ausflüge zu Fuß, auf dem Pferd oder mit dem Fahrrad geeignet. 1998 wurden die Nordvogesen von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt.

Nicht weit von Bitche entfernt ist das internationale Glaskunst-Zentrum Meisenthal beheimatet. In einem ehemaligen Glaswerk, der Glaserei Meisenthal (1704 - 1969) üben junge Künstler aus aller Welt ihr Talent aus. Erlebt, wie das Wissen der Glasbläser sowie zeitgenössische Künstler aufeinandertreffen, und erhaltet einen spannenden Einblick in die Kunst des Glasblasens. Erforscht die jahrhundertelange Geschichte des Glases und Kristalls in Meisenthal und Umgebung. Vielleicht findest du ja auch ein schönes Geschenk für das nächste Weihnachtsfest? Die jedes Jahr von renommierten Künstlern neu designten Weihnachtsbaumkugeln der "Site Verrier Meisenthal" ziehen Besucher aus aller Welt in den kleinen Ort und sind eine schöne Erinnerung an den Besuch im Bitcherland.




SIMSERHOF-RUNDWEG - BUNKER, GESCHÜTZE UND PANZERSPERREN

KEY FACTS

  • Streckenlänge: ca. 10 km
  • Aufstieg gesamt: 262 m
  • Start: Parkplatz Simserhof, Siersthal-Légeret, Rue André Maginot / N 49,05713° E 7,37568°
  • Dauer: (Halb-)Tagestour 2 ½ Stunden Wanderung plus ca. 3 Stunden Besichtigung


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Tipps: Erkundige dich vor der Rundwanderung im Best of Wandern-Testcenter im Maison de Tourisme in Bitche, wann Führungen durch den Simserhof angeboten werden. Die Wanderung kann auch vor oder unabhängig von einer Führung durch den Simserhof erfolgen. Wir empfehlen jedoch, die Wanderung erst nach der Besichtigung zu beginnen, weil man dann besser versteht, was man während der Wanderung sieht. 17 Schilder entlang des Wanderwegs erklären viele Details zu den sichtbaren und unsichtbaren Teilen der Festung, können die spannende und sehr informative, etwa dreistündige Führung aber keinesfalls ersetzen. In der Festung herrschen das ganze Jahr über Temperaturen zwischen 10 und 12 °C. Warme Kleidung ist für die Besichtigung unbedingt erforderlich. Auch Geocacher finden entlang des Weges eine Vielzahl von Caches. Weitere Informationen gibt es ebenfalls im Besucherzentrum.


Das von 1929 bis 1935 errichtete Artilleriewerk Simserhof war eines der größten der Maginot-Linie: das viertgrößte hinsichtlich seiner Besatzung und das zweigrößte bezüglich seiner Feuerkraft. Das aus acht Kampfblöcken bestehende Festungswerk erstreckt sich über rund 50 Hektar und besitzt 4,9 Kilometer unterirdische Tunnel, die 30 Meter unter den Kampfblöcken verlaufen.

Unsere Wanderung für geschichtlich Interessierte beginnt am Parkplatz der ehemaligen Kaserne (Légeret). Von hier aus gelangen wir über einen Waldweg in wenigen Minuten zum Materialeingang der größtenteils unter der Erde gelegenen Festung. Dort starten die Besichtigungstouren durch die unterirdischen Gänge. Wir empfehlen, die etwa dreistündige Besichtigungstour zu buchen. Nach dem ersten Teil der Besichtigung, einer etwa einstündigen Multivisons-Rundfahrt durch die unterirdischen Gänge, bleibt ausreichend Zeit, einen Imbiss zu sich zu nehmen oder den Souvenirshop zu besuchen. Der zweite Teil der Besichtigung, die Führung, startet am 25 Meter höher gelegenen Truppeneingang. Nach dem Abstieg in das unterirdische Gangsystem erzählen Gästeführer während der etwa zwei Kilometer langen Gehstrecke vom harten Leben der Soldaten unter Tage und zeigen die gut erhaltenen Original-Relikte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Als wir wieder ans Tageslicht kommen, beginnen wir am Truppeneingang unsere Wanderung entlang der oberirdisch zu entdeckenden Teile der Festungsanlage. Vom Ausgang aus wenden wir uns nach links und folgen dem Weg bis zum Kampfblock 6. Am Block 4 gehen wir unter einem gepanzerten Scheinwerfer hindurch ein paar Stufen hinauf, bevor wir Block 3 erreichen. Hier biegt der Weg zur noch sehr gut erhaltenen Panzersperre ab. Bleibt in jedem Fall überall auf den Wegen und beachtet die Warnschilder, die vor in den Boden eingelassenen Stahlspitzen und Stacheldraht-Sperren warnen. An der nächsten Wegkreuzung biegen wir nach links ab und gelangen zu den Blöcken 1, 2 und 5. Während die ersten beiden Bunker noch gut erhalten sind, wurde Bunker 5 während der Befreiung 1944 von amerikanischen Truppen schwer beschädigt. Wer möchte, kann einige hundert Meter weiter kurz nach links vom markierten Weg abweichen, und auch noch einen Blick auf die Bunker 7 und 8 werfen. Anschließend führt unser Weg noch etwa 2,8 Kilometer am Berghang des "Ruisseau du Kleinthal" entlang, bevor wir wieder am Truppeneingang zum Simserhof ankommen. Wir folgen dem Weg hinab zum Munitionseingang, wo wir einen kleinen Imbiss einnehmen. Von hier aus führt unser Weg den Klumperwald hinauf. Dort sehen wir die historischen Gleise der ehemaligen Militärbahn, die die Festung aus dem 27 Kilometer entfernten Saint-Louis mit Munition versorgte. In einem großen Bogen entlang des Berghangs kehren wir zurück zum Parkplatz am Légeret.